Was wächst auf unseren Feldern?

Zu diesem Thema hat die Familie Sixt am Samstag, den 06.07.2019, die Unabhängigen Wähler aus Nandlstadt eingeladen. Familie Sixt betreibt einen Hopfenbaubetrieb mit Ackerbau, Grünland und Forstwirtschaft. Auf ihrem Betrieb in Gründl befindet sich auch die BayWa Versuchsstation, auf der Saatgut, Pflanzenschutz und Düngemittel geprüft werden, bevor sie in den Vertrieb gehen.

Bei einer zweistündigen Führung über die Versuchsfelder stellte Lorenz Sixt alle wichtigen Kulturpflanzen vor und zeigte deren Verwendung auf. Los ging es beim Raps, der im Frühjahr mit seinen gelben Blüten die Kulturlandschaft bei uns prägt. In Deutschland ist Rapsöl derzeit das einzige einheimische Pflanzenöl, das in großen Mengen auch für eine energetische Nutzung zur Verfügung steht. Lorenz Sixt ging auch auf das Schlagwort Monokultur Mais ein. Laut Sixt ist Mais keine Monokultur, da Mais nur ein halbes Jahr auf dem Feld steht. Maisanbau ist ein Gesamtkonzept für das ganze Jahr. Nach der Ernte der Vorfrucht, wird der Acker im Spätsommer mit Zwischenfrüchten bestellt, die mit ihren zahlreichen Blüten ein guter Nahrungslieferant für Bienen sind. Im Winter friert die Zwischenfrucht ab und liefert eine Menge Nahrungsmittel für die Regenwürmer, die sehr wichtig sind für die Landwirte, da sie den Boden lockern und so mehr Wasser gespeichert werden kann. Im Frühjahr wird dann der Mais gesät, der bis zum Herbst auf den Feldern steht. Mais gehört zu den sogenannten C4-Pflanzen, die Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln. Ein Hektar Mais bindet so viel CO2, wie ein PKW bei 60.000km ausstößt. Mais kann wie Hopfen in den Sommermonaten die Temperatur abpuffern und hat somit einen positiven Nutzen für das Klima. Eine relativ neue Kulturart in unseren Breiten ist die Sojabohne. Diese wird vor allem für die vegetarische und vegane Ernährung und als garantiert nicht genverändertes Futtermittel verwendet. Das besondere an der Pflanze ist, dass sie den benötigten Stickstoff aus der Luft sammelt und daher auch für den Ökoanbau geeignet ist. Seit diesem Jahr werden auf dem Versuchsfeld auch Ökoversuche gemacht. Hier wollte der Referent klar stellen, dass es wichtig ist, die Landwirtschaft nicht zu spalten. Denn sowohl der ökologische als auch der konventionelle Anbau haben das Ziel, die Bevölkerung zu ernähren. Bei der Führung wurde klar, dass in der Agrarbranche derzeit sehr viel Bewegung ist, aber Züchtung und Forschung nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann.

Abgerundet wurde die Führung mit verschiedenen Blühmischungen, die auch teilweise für den Hausgarten geeignet sind. Die Besucher konnten sie Saatgut für verschiedene Blühmischungen mitnehmen, damit auch ihr Zuhause aufblüht.

Gerhard Betz, Vorstand der UWN, bedankte sich zusammen mit Alexander Mörwald (2. Vorstand) und Barthl Zeilhofer (Schriftführer) zum Schluss bei Familie Sixt für den informativen Vormittag mit einem kleinen Präsentkorb mit regionalen Produkten.

 

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Gerhard Betz, Lorenz und Susanne Sixt, Barthl Zeilhofer, Alexander Mörwald